Studium muss sich am Arbeitsmarkt orientieren

PwC-Studie bestärkt das duale Studium

Zu viele Studiengänge in Deutschland sind nicht am Bedarf des Arbeitsmarktes orientiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers gemeinsam mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) gestern vorgestellt hat. Besonders betroffen sind viele Absolventen von Master-Studiengängen, die oft schon mit dem Bachelor ausreichend qualifiziert gewesen wären. Eine Lösung für dieses Problem sehen die Herausgeber der Studie im dualen Studium.

 

Die akademische Ausbildung in Deutschland müsse angesichts des Fachkräftemangels und begrenzter finanzieller Ressourcen mit höherer Effizienz gestaltet werden. Außerdem solle sich die akademische Ausbildung mehr am Bedarf des Arbeitsmarktes orientieren. Ein Problem sehen die Initiatoren dieser Studie in der Überqualifikation vieler Studierender. “Dem Bachelor haftet zu Unrecht noch immer das Klischee ‘Abschluss zweiter Klasse’ an. Die meisten Studierenden streben einen Master-Abschluss an, obwohl viele mit dem Bachelor bereits ausreichend für den Arbeitsmarkt qualifiziert sind. Das ist aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll!“, erklärt Norbert Winkeljohann, Vorstandssprecher bei PwC. So ist der Bachelor-Abschluss bei Unternehmen viel höher angesehen, als bei den Studierenden. Deswegen wird in dieser Studie gefordert, dass mit öffentlichen Mitteln eher praktisch orientierte Bachelorstudiengänge gefördert werden sollen.

 
Außerdem soll zwischen berufsqualifizierenden und eher wissenschaftlich orientierten Studiengängen stärker differenziert werden. Die Studieninhalte und Qualifikationen sind kaum noch zu überblicken und für die Arbeitgeber letztendlich nur schwer voneinander zu unterscheiden. Vor allem bei den Master-Studiengängen ist das Risiko für Studierende hoch, sich Spezialwissen anzueignen, das ihnen später auf dem Arbeitsmarkt keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Absolventen bietet. Eine Reduzierung des Fächerangebots wäre daher im Interesse der Studierenden und der Unternehmen.

 
Um die vorhandenen Ressourcen in der akademischen Ausbildung effizienter zu nutzen, sollten Unternehmen und Bildungseinrichtungen zudem stärker im Bereich der dualen Studiengänge zusammenarbeiten. Durch die enge Verzahnung zwischen den theoretischen Inhalten an der Hochschule und der tatsächlichen Arbeitswelt, können viele der aktuellen Probleme gelöst werden. Ein Bachelor-Absolvent erkennt schon während seines Studiums seinen Wert für das Unternehmen und neigt eher nicht zur Überakademisierung. Außerdem kann der Betrieb Einfluss auf die Entwicklung der Studierenden nehmen und so die Fachkräfte der Zukunft in Ihrer Entwicklung besser unterstützen. Wenn Ihr Euch für die Studie interessiert, könnt Ihr sie auf der Seite von PwC kostenlos bestellen.
 


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Quelle: http://www.pwc.de/ Foto: Marcel Klinger / pixelio.de
Autor: Dennis Prumbaum

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