Gehaltsstudie 2015 veröffentlicht

Welches sind die größten Einflussfaktoren?

Die duales-studium.de Gehaltsstudie 2015 gibt einen Einblick, wie viel dual Studierende verdienen und welche Einflussfaktoren dabei die größte Rolle spielen. Dabei spielen die Größe und Branche des Unternehmens eine übergeordnete Rolle. Außerdem lässt sich erkennen, dass in manchen Bundesländern besser gezahlt wird, als in anderen. Wir fassen die Ergebnisse in drei Kapiteln zusammen. Wenn Du die ganze Studie lesen willst, findest Du sie unter diesem Link.

 

Teil 1: Die Befragten...

 
Auch dieses Jahr ist die Studie wieder nur möglich, weil Ihr sie möglich gemacht habt. Deshalb beginnen wir mit einem Danke an die über 3.300 Teilnehmer, die zwischen Dezember 2014 und März 2015 an der Studie teilgenommen haben.

Die Befragten waren zu zwei Dritteln männlich und zu einem Drittel weiblich. Hier ist zu erkennen, dass zwar in den technischen Studiengängen immer noch hauptsächlich Männer im Hörsaal sitzen, aber beispielsweise im betriebswirtschaftlichen Bereich die Geschlechterverteilung ausgeglichen ist. Diesen Studiengang belegen mit 40,1 Prozent auch die mit Abstand meisten Teilnehmer der Studie. Danach folgen die vier stärksten MINT-Studiengänge Wirtschaftsinformatik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik, die gemeinsam 32,7 Prozent der Befragten stellen. Aus dem Sozialen Sektor kamen nur 1,8 Prozent der Teilnehmer.

 

Welchen Studiengang belegen die Befragten?

 

...und Ihre Unternehmen

 
Angestellt sind die dual Studierenden in vielen verschiedenen Branchen. Die meisten Befragten arbeiten bei einem Unternehmen, dass im Bereich IT, Hardware, Software (11,7 Prozent), Automobil (10,4 Prozent) oder Maschinenbau (8,6 Prozent) tätig ist. Aber auch in den Bereichen Verwaltung, Einzelhandel, Bankwesen und Dienstleistungen waren mindestens sechs Prozent der Teilnehmer beschäftigt. Beheimatet sind die Unternehmen der befragten Studierenden hauptsächlich in Baden-Württemberg und NRW.

Es lässt sich außerdem erkennen, dass ein Großteil der Studienteilnehmer bei großen Unternehmen mit mindestens 5.000 Mitarbeitern tätig ist. Nur 9,9 Prozent sind hingegen bei Firmen mit weniger als 50 Angestellten beschäftigt.

 

In welcher Branche sind die Unternehmen tätig?
Wie groß sind die Unternehmen?

 

Teil 2: Das Gehalt und seine Einflussfaktoren

 

Durchschnittlich verdient ein dual Studierender 1.117 Euro brutto pro Monat inklusive eventueller Studiengebühren. Diese Zahl ist natürlich aber nicht sehr aussagekräftig, da Faktoren wie der Studienfortschritt, die Größe des Unternehmens oder die Branche des Unternehmens einen großen Einfluss auf die Bezahlung der dual Studierenden haben. Deswegen werden in der Auswertung auch nur die Daten der 3.127 Studierenden einbezogen, die ein ausbildungs- oder praxisintegrierendes Studium absolvieren. Im Folgenden wird dargestellt, wo mit welchem Gehalt gerechnet werden kann.

Generell gilt: Je größer das Unternehmen, desto höher ist das Gehalt. Der Unterschied wird im Lauf des Studiums zwar kleiner, jedoch liegt zwischen den kleinen Unternehmen und den großen Konzernen eine durchschnittliche Differenz von 266 Euro im Monat.

 

Gehalt nach Größe des Unternehmens

 
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Branche des Unternehmens. Mit Abstand das höchste Gehalt bekommen die Studierenden bei Einzelhändlern wie zum Beispiel Lidl oder Aldi. Hier wird im Schnitt 1.225 Euro pro Monat verdient. Des weiteren zahlen aber auch Firmen aus den Bereichen Versicherung, sowie öffentliche Einrichtungen sehr gut. Am Ende dieser Statistik finden sich die Branchen Dienstleistungen, Bauwesen/Architektur und Gesundheitswesen.

 

Vergütung nach Branche des Unternehmens

 
Des Weiteren ist auch das Bundesland von Bedeutung, in denen die Praxisphasen absolviert werden. So bekommen Studierende, deren Praxisstandort in Hamburg oder NRW liegt, das meiste Geld. Schlusslichter dieser Betrachtung waren Berlin und Sachsen. Hier wurden auch andere Aspekte in Betracht gezogen, um die Zahlen vergleichbar zu machen. So arbeiten zum Beispiel knapp 60 Prozent der Befragten aus Sachsen in kleinen und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern. Allerdings ist der durchschnittliche Verdienst von 720 Euro selbst für kleine Unternehmen noch sehr niedrig. In Berlin hingegen arbeiten 64,3 Prozent der Teilnehmer für ein Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern. Trotzdem wird dort im Schnitt nur 978 Euro verdient. Diese beiden Bundesländer bilden also auch, wenn man die Zahlen in Relation setzt, die Schlusslichter dieser Betrachtung.

 

Durchschnittliches Gehalt in den Bundesländern

 
Einen verhältnismäßig kleinen Einfluss auf die Bezahlung im dualen Studium, hat die Studienform. So ergibt sich nur ein Unterschied von 26 Euro monatlich zwischen ausbildungsintegrierenden (1.047,-) und praxisintegrierenden Studiengängen (1.021,-). Ähnliches gilt für die Wahl des Studiengangs. Zwar ist hier zu erkennen, dass die Studienangebote mit Wirtschaftsbezug (also Betriebswirtschaftslehre, aber auch Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen) etwas besser vergütet werden. Dennoch sind unter Einbezugnahme der arbeitgebenden Branchen und der Unternehmensgröße die Werte für die Studiengänge ansonsten sehr nah beieinander.

 

Teil 3: Incentives und zusätzliche Finanzierungsquellen

 

Im letzten Teil der Befragung sollte ermittelt werden, wie viele Studierende neben dem Gehalt noch weitere Unterstützung von Ihrem Unternehmen bekommen. Jeweils etwa jeder Vierte bekommt vom Arbeitgeber einen Laptop (26,7%) gestellt oder die anfallenden Reisekosten (25,8%) erstattet. Besonders weil in manchen Fällen die Hochschule und das Praxisunternehmen weit von einander entfernt sind, ist die Erstattung dieser Kosten wichtig für die Studierenden. Immerhin 22,7 Prozent der Studierenden bekommt finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Büchern und anderen Materialien, die für das Studium nötig sind. Etwa die Hälfte aller dual Studierenden (50,5%) erhalten ausschließlich das monatliche Gehalt als Unterstützung seitens der Unternehmen.

 

Zusätzliche Leistungen vom Unternehmen

 
Insgesamt 60,2 Prozent der befragten Studierenden in der Erstausbildung sind nicht auf weitere Finanzierungsquellen angewiesen und können ihren Lebensunterhalt mit dem vom Unternehmen gezahlten Gehalt bestreiten. Rund 37,5 Prozent der Befragten gaben an, zusätzliche finanzielle Unterstützung von den Eltern oder Verwandten zu erhalten. Knapp 8,1 Prozent der Studierenden gehen neben dem Studium und der Arbeit im Praxisbetrieb noch einem weiteren Nebenjob nach. In manchen Fällen ist sogar BAföG oder ein Studienkredit nötig. Das ist ein bedauernswerter Umstand. Mehr als jeder Zehnte dual Studierende muss entweder einem weiteren Beruf nachgehen oder sich für das eigene Studium verschulden.

 

Zusätzliche Finanzierungsquellen