Duales Studium in der WL BANK

Akademie Deutscher Genossenschaften & WL BANK

A. Wessels; N. Klinge

Die WL BANK, Pfandbriefbank in der genossenschaftlichen FinanzGruppe mit Fokussierung auf die Immobilienfinanzierung für private, gewerbliche und öffentliche Kunden, hat seit August 2012 zwei dual Studierende in ihren Reihen. Die beiden absolvieren Ausbildung und Studium gleichzeitig und wollen in fünf Jahren drei Abschlüsse in der Tasche haben. Wir sprechen mit ihnen und mit Axel Roßdeutscher, dem stellvertretenden Personalleiter der WL BANK.  

 
   
Herr Roßdeutscher, muss man ein Streber sein, um das "Duale Studium" in der WL BANK erfolgreich bewältigen zu können?
A R : Nein, das muss man natürlich nicht - es würde auch menschlich nicht zu uns passen. Aber ein gewisses Quantum an Strebsamkeit tut natürlich not, wenn man bei uns zeitgleich eine Ausbildung zur/m Bankkauffrau/mann, einen Bachelor und einen Master of Arts machen will. Wer dafür keinen Ehrgeiz mitbringt, würde auf Dauer wahrscheinlich nicht bei der Stange bleiben. 
 
Wie sehen Sie das, Frau Wessels?  
A W : Das Wichtigste ist, glaube ich, dass man von dem Weg des Dualen Studiums wirklich überzeugt ist. Dann kann man ihn auch durchhalten und sich zum Arbeiten motivieren, wenn die Freunde Party machen oder in den Urlaub fahren. 
 
Herr Klinge?
N K : Für mich ist die gleichzeitige praktische und akademische Ausbildung genau das Richtige. Warum soll ich den längeren Weg nehmen, wenn der kürzere mich genauso weit bringt und dann auch noch genau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist? Im Dualen Studium erhalte ich die komplette Ausbildung, spare mir die Berufsschule und schaffe den Master viel schneller, als wenn ich beides hintereinander machen würde. 
 
Wer kann sich denn für das Duale Studium bewerben, Herr Roßdeutscher?
A R : Prinzipiell ist das Duale Studium für alle offen, die die Hochschulreife erworben haben. Aber da wir für diesen Ausbildungsweg eine Menge Geld in die Hand nehmen, fragen wir natürlich auch intensiv nach der persönlichen Motivation und Ausdauer. Schließlich verpflichten sich beide Seiten zu einem Arbeits-Verhältnis, das wenigstens 5 Jahre, möglichst aber viel länger halten soll.   
 
Herr Klinge, hat Sie das nicht abgeschreckt? Wer möchte sich in Ihrem Alter für so lange Zeit festlegen?
N K : Ich glaube, da gehen wir ganz rational ran. Wir haben ja als einer der letzten G9-Jahrgänge die ganze Diskussion um zu lange Ausbildungszeiten und zu alte Hochschul-Absolventen mitbekommen. Darum empfinde ich die Möglichkeit zum Dualen Studium bei der WL BANK vor allem als ein tolles Kompakt-Angebot.  
A W : Und die nächsten 5 Jahre werden ja mit Sicherheit so spannend und abwechslungsreich werden, dass sie vermutlich sogar schneller vergehen, als uns lieb ist. Aber wenn es dann doch nicht klappt, können im Dialog mit der Bank Lösungsmöglichkeiten gesucht werden.  
 
Die lange Bindung entsteht u.a. dadurch, dass die WL BANK das Duale Studium gleich bis zum Master anlegt. Das ist im Vergleich zu anderen Anbietern eher die Ausnahme. Warum tun Sie das, Herr Roßdeutscher?
A R : Es stimmt: Bei den meisten Anbietern eines Dualen Studiums wird fast immer der Bachelor als akademischer Abschluss angestrebt. Die Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) in Montabaur, mit der wir hier kooperieren, bildet da glücklicherweise eine Ausnahme. Das ist für uns als Arbeitgeber insofern wichtig, als wir über das Duale Studium vor allem potenziellen Führungsnachwuchs und Fach-Spezialisten gewinnen wollen - und da reicht uns die Qualifikation eines Bachelors nicht aus.   
A W : Das ist aber auch für die Studierenden eher von Vorteil. Es ist nämlich gar nicht so einfach, nach dem erfolgreich im DS absolvierten Bachelor einen Platz für einen Masterstudiengang zu bekommen. Theoretisch geht es zwar, aber in der Praxis fehlen oft die nötigen CreditPoints aus dem Bachelor-Studium. Wir profitieren hier also durchaus von dem vielleicht etwas höheren Anspruchsniveau der WL BANK.
 
Haben Sie Kontakt zu anderen Dualen Studierenden, Herr Klinge?
NK : Ja, das ist über die ADG sehr gut möglich, weil wir in den Seminarblöcken und bei den Studientagen natürlich viele andere Auszubildende und Studierende aus dem genossenschaftlichen Verbund treffen. Wir arbeiten beide zum Beispiel in einer Lerngruppe mit drei DS-Azubis  aus verschiedenen Münsterländer Volksbanken zusammen. Wer weiß, ob daraus nicht Kontakte für unsere spätere berufliche Arbeit wachsen…
 
War das eines der Auswahlkriterien für die ADG als Studien-Partner, Herr Roßdeutscher?
A R : Wir haben uns sehr bewusst für die Akademie der Genossenschaften entschieden, und die Vernetzungsmöglichkeit zwischen den Auszubildenden war dabei natürlich auch ein Entscheidungskriterium. Wer eine so renommierte und kompetente Bildungseinrichtung in den eigenen Reihen hat, wäre schlecht beraten, sie nicht auch zu nutzen. Außerdem kommt unser Engagement so noch schneller der gesamten FinanzGruppe und damit der Verbund-Idee zugute.
 
Jetzt mal Hand aufs Herz: Macht das Studieren nach der Arbeit wirklich so viel Spaß?
A W : Die Selbstlernphasen sind natürlich manchmal anstrengend. Wenn man in wenigen Wochen 500 Seiten Mathe verstehen und lernen muss, kann man schon mal einen Hänger haben. Aber durch den direkten Kontakt mit den Kollegen ergeben sich oft auch Möglichkeiten, sich etwas erklären zu lassen oder durch die praktische Anwendung besser zu verstehen.  
N K : Ich finde die Studientage eigentlich fast stressiger. Erstens gehen sie immer über das Wochenende, damit wir nicht zu viele Tage in der Bank fehlen. Und zweitens sind sie sehr kompakt strukturiert, sodass vor Ort keine Zeit zur Vertiefung bleibt. Das muss dann zu Hause in den 4-8 Wochen bis zur nächsten Studienklausur gemacht werden. Aber sie sind natürlich trotzdem eine interessante Abwechslung zur praktischen Arbeit.   
A R : Wir müssen das als Arbeitgeber ganz nüchtern sehen: Auf diese Weise kommen unsere DS-Azubis auf eine vertretbare Anzahl von Fehltagen im Jahr  und können ihre Bankausbildung bereits nach 2 Jahren mit der Prüfung vor der IHK abschließen. Aber meine persönliche Hochachtung haben sie unbedingt!
 

Von: WL BANK