Theorie und Praxis besser verknüpfen

Qualitätsnetzwerk Duales Studium veröffentlicht Handbuch

Am vergangenen Dienstag fand in Berlin die Abschlusskonferenz des Qualitätsnetzwerks Duales Studium statt. Dort wurden die Ergebnisse der Studien präsentiert, die zehn Hochschulen in den letzten Monaten durchgeführt haben. Die demnach größten Baustellen des dualen Studiums sind die mangelnde Verknüpfung der Lernorte sowie die Transparenz in Bezug auf Angebot und Inhalte.

 

Mehr als 60 Hochschulen hatten sich beworben, zehn haben die Jury des Stifterverbandes mit ihren Themenvorschlägen überzeugt und gemeinsam konnten sie nun am vergangenen Dienstag ihre Ergebnisse vorstellen. Das Ziel war es, die zentralen Fragestellungen bezüglich des dualen Studiums zu beantworten und die Ergebnisse dann für die Allgemeinheit in einem Handbuch zur Verfügung zu stellen.
 
Die Problemzonen, die festgestellt wurden, liegen nach wie vor hauptsächlich in der Verknüpfung von Theorie und Praxis. Die Abstimmung zwischen den Hochschulen und Betrieben funktioniert noch nicht überall. Es kommt vor, dass sich Termine von Veranstaltungen überschneiden oder die Studierenden nicht die nötige Unterstützung bekommen. Manchmal sind die Praxispartner auch nicht gut vorbereitet auf das, was sie erwartet. "Man hört immer wieder, dass zum Beispiel die Ausbilder in den Betrieben unsicher sind, wenn sie mit dual Studierenden umgehen sollen. Da muss es sehr viel mehr Austausch geben zwischen Hochschullehrern und Betrieben.", erklärt Sigrun Nickel vom Centrum für Hochschulentwicklung.
 
Aber auch die Transparenz des Angebots und Inhalts ist ein Problem. Und das gilt für alle beteiligten Parteien. So wird angemerkt, dass für die in der Praxis vermittelten Inhalten keine konkreten Vorgaben existieren. "Es muss rein praktisch studierbar, aber auch kreditierbar sein. Gerade in der Berufsausbildung haben wir noch keine Modularisierung, wie es an den Hochschulen üblich ist.", merkt Volker Meyer-Gausel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft, an. Einzelne Module müssen demnach für die jeweils andere Seite auch anrechnungsfähig gemacht werden.
 
Auch die Transparenz für die angehenden dual Studierenden ist nicht immer zufriedenstellend. Zwar gibt es mittlerweile Anlaufstellen, wo sich Schülerinnen und Schüler informieren können, wie zum Beispiel uns oder die staatliche Einrichtung Ausbildung Plus vom BiBB. Eine klare Definition des dualen Studiums, also was tatsächlich als solches bezeichnet werden kann und was nicht, existiert aber nicht übergreifend. "Es fehlt da ein Stück weit doch noch die Transparenz für Studierende und für Studieninteressierte, worauf sie sich genau einlassen. Ausbildungsintegriert, praxisintegriert oder auch berufsbegleitend.", so Nickel weiter.
 
Das komplette Handbuch mit den aus den gewonnen Erkenntnissen entwickelten Handlunsempfehlungen findest Du unter diesem Link auf der Seite des Stifterverbandes. Konkret werden dort aktuelle Daten zum dualen Studium, sowie aus den Studien resultierende Strategien und Tools bereitgestellt.
 


Tags: duales studium, Entwicklung, Praxis, Hochschule, Berlin, Stifterverband, Qualitätsnetzwerk, Theorie, Centrum für Hochschulentwicklung, Handlungsempfehlungen, Verknüpfung, Lernorte
Quelle: http://stifterverband.info/; http://www.deutschlandfunk.de/;
Autor: Dennis Prumbaum

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