Die Ohrfeige eines Superhelden beschäftigt eine ganze Universität.
 
An der Uni Bonn wird aktuell ein neues Parlament gewählt. Bezeichnenderweise handelt es sich dabei um das „Studierendenparlament“. Nicht jedoch, wenn es nach dem Ring Christlich-Demokratischer Studenten geht. Sie fordern ein Ende des „Gender-Wahnsinns“ und kommunizieren das auch auf Ihrem Wahlplakat. Und zwar auf eine Art und Weise, die von vielen Seiten kritisiert wird.
 
Zu sehen sind dort Superheld Batman und sein treuer Gefährte Robin. Robin fordert in seiner Sprechblase eine „Hochschulpolitik im Sinne der Studierenden...“. Batman hingegen antwortet mit einer Backpfeife und korrigiert seinen Handlanger kurz und bündig mit „...Studenten!“.
 
Natürlich ereifern sich in erster Linie die Mitbewerber um die raren Plätze im Bonner Studierendenrat. So hält Lukas Nüse, Spitzenkandidat der Piraten-Hochschulgruppe, das Plakat für "Billige Polemik". Jan Bachmann von der Juso-Hochschulgruppe befürchtet, dass der RCDS durch dieses Plakat die Gender-Debatte ins Groteske ziehe. Aber auch viele Blogger und Facebook-User ärgern sich über das Plakat, seine Aussage, oder zumindest über die visuelle Verknüpfung körperlicher Gewalt mit der Diskussion über die Gleichstellung der Geschlechter.
 
"Wir verbringen in Gremien sehr viel Zeit damit, Texte richtig zu gendern, statt über die Inhalte der Texte zu reden", sagt der 26-jährige Martin Rademacher, Student der katholischen Theologie und stellvertretender Vorsitzender des Bonner RCDS. Den Protest empfindet er als Bestätigung und vermutet dahinter die "grenzenlose Humorlosigkeit" der Linken.
 
Hintergrund des Wahlplakates ist eine Anpassung des Begriffs „Student“ im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit. Schließlich handelt es sich bei dem Begriff „Student“ um ein maskulines Nomen, obwohl es auch weibliche Studenten (also Studentinnen) mit einschließt. Um diese sprachliche Hürde zu nehmen, soll das Wort „Studierende“ verwendet werden.
 
Wir möchten von Euch wissen: Wie haltet Ihr es mit der Begrifflichkeit? Sagt Ihr Student oder Studierender? Und was noch viel interessanter ist: Empfindet Ihr die Debatte als begründet oder könnt Ihr die Diskussion nicht nachvollziehen? Eine Umfrage des Nachrichtenportals Spiegel Online zeigt, dass 76 Prozent aller Befragten weiterhin das Wort „Student“ benutzen, da jeder weiß, dass ohnehin beide Geschlechter gemeint sind (Stand: 16. Januar um 14:36 Uhr). Wie ist Eure Meinung? Diskutiert mit uns unter diesem Artikel oder über Facebook, wir sind gespannt auf Eure Ansichten!